Schützt, was Ihr liebt – Unsere Werte
Waschbär ist ein Begleiter auf dem Weg hin zu bewusstem Konsum. Wir ermutigen dazu, im Alltag ökologischer zu leben und soziale Verantwortung zu übernehmen – ohne auf etwas zu verzichten. Und wir möchten Menschen dafür begeistern, mit ihrem Handeln unsere Welt in all ihrer Vielfalt zu schützen. Basis für diesen Antrieb ist unser Leitbild und der wache Blick darauf, was um uns herum passiert.
Der Blick zurück nach vorne.
Guten Tag,
häufig fühlen wir uns ohnmächtig, wenn es um die großen Fragen unserer Zeit geht: Wie soll die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation gelingen? Wie soll unsere postindustrielle Lebensweise aussehen? Wie können wir den Bogen von heute in ein gutes Morgen schlagen?
Als wir uns für die aktuelle Saison wieder einmal mit Saatgut beschäftigt haben, sind wir an etwas erinnert worden: Auf der Suche nach Antworten sollten wir nicht nur nach vorne blicken. Wir sollten uns auch bewusst machen, wo wir herkommen. Denn sehr wahrscheinlich liegt die Lösung in der Bildung von neuen Synthesen aus dem, was sich in der Vergangenheit bewährt hat und dem, was erst noch erdacht werden muss.
Wenn wir uns für die Ernährungssicherheit der Menschheit allein auf die technologischen Errungenschaften verlassen, könnte uns das anfälliger für Krisen machen. Bereits jetzt haben wir einen Verlust von rund Dreiviertel unserer Nutzpflanzen-Sorten zu beklagen. Unsere heutige Ernährung wird von einigen wenigen Hochleistungssorten dominiert, da unser industrielles Nahrungssystem nicht auf Vielfalt, sondern auf Produktivität ausgerichtet ist. Überall auf der Welt werden die gleichen Sorten angebaut; gezüchtet und verkauft von Biotech-Konzernen, die daran die Rechte haben.
Früher war Saatgut Allgemeingut. Züchtung und Erzeugung lagen in den Händen von Bäuerinnen und Bauern. Sie kultivierten regional spezifische und gut angepasste Nutzpflanzen und sorgten so für eine große Sortenvielfalt. Jede Sorte hatte ihre eigenen Vorzüge, was z.B. Nährstoffe oder Anpassung an das Wetter betrifft. Wenn sich die Vielfalt weiter verringert, verschwinden mit ihr auch die Eigenschaften weiterer Nutzpflanzen, die uns bei der Bewältigung von Krisen helfen und die Ernährung sichern können. Denn in jeder dieser Sorten steckt Entwicklungspotential für die Zukunft durch die Züchtung von neuen Sorten, die etwa an den Klimawandel angepasst sind.
Daher sind der Erhalt und die Weiterentwicklung von alten Sorten existenziell für unsere Zukunft. Mit Waschbär leisten wir einen kleinen Beitrag durch das Angebot an Saatgut für samenfeste Sorten, aus deren Samen Sie neue Pflanzen ziehen können.
Herzliche Grüße
Katharina Hupfer
Stellungnahme von Waschbär zur Situation in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine mit seinen leidvollen Auswirkungen auf die Menschen macht uns betroffen. Auch wir stehen dieser dramatischen politischen Entwicklung ohnmächtig gegenüber. Umso mehr fühlen wir uns dem Waschbär-Leitbild verpflichtet, wonach wir uns für eine ökologischere, sozialere und fairere Gesellschaft und Wirtschaft sowie für Respekt und Achtung im Miteinander einsetzen. Waschbär ist eine Werte- und Sinngemeinschaft. Wir sind davon überzeugt, dass Wirtschaft und Politik keinen Selbstzweck haben, sondern immer den Menschen dienen müssen.
Wir empfinden für alle Menschen in der Ukraine Mitgefühl und eine besondere Verantwortung für diejenigen, die durch die Herstellung von Waschbär-Produkten mit uns und unseren Kundinnen und Kunden direkt oder indirekt verbunden sind. Wir bieten Textilien an, die in der Ukraine gefertigt werden. Darüber hinaus möchten wir auch an die Menschen in Russland denken, die von den Folgen des Kriegs betroffen sind.
Seit Beginn des Krieges stehen wir mit unseren Lieferantenpartnern, die Konfektionsbetriebe in der Ukraine haben, in Verbindung, um zu erfahren, wie die Situation vor Ort ist und unsere Anteilnahme auszusprechen. Die Nähereien unserer Partner befinden sich in der Westukraine. In den Städten Lwiw und Ivano Frankivsk arbeiten an die 500 Menschen, die Damen-, Herren- und Kinderbekleidung für unser Sortiment fertigen. Die Region um Lwiw und Ivano Frankivsk ist seit dem Krieg gegen die Ukraine mal mehr mal weniger stark von Angriffen betroffen. Zuletzt von den Raketenangriffen, die der Infrastruktur gelten, um die Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Wasser etc. zu stören. Die Angriffe hatten zeitweilig zu Ausfällen von Strom und Wasser geführt. Wir waren sehr froh zu erfahren, dass keiner der Mitarbeitenden verletzt wurde und alle wohlauf sind. Nach wie vor aber gibt es Bombenalarm und die Menschen müssen immer wieder Schutz suchen.
Wir wissen von unseren Partnern, dass die Lage für die Menschen vor Ort sehr belastend ist, aber viele trotzdem arbeiten wollen. Anfänglich hatten die Nähereien geschlossen. Dann aber hatten sich die Belegschaften dafür eingesetzt, dass der Betrieb wieder läuft solange es die Umstände zulassen. Die Arbeit bedeutet für die Menschen ein Stück Normalität in diesen schweren Zeiten. Unsere Partner haben uns versichert, dass Schutzräume bereitstehen, wenn es während der Arbeit Alarm gibt. Und es gibt auch Trainings für eine schnelle Evakuierung für den Fall, dass es Angriffe geben sollte. Der Schutz der Menschen hat oberste Priorität. Niemand ist verpflichtet zur Arbeit zu gehen; die Gehälter werden für alle weiterhin bezahlt.
„Keiner von uns kann sich wirklich vorstellen, wie es aktuell vor Ort in der Ukraine ist. Aber wir stehen in Kontakt mit unseren Lieferantenpartnern und versuchen unseren Beitrag zu leisten. Selbstverständlich halten wir unseren Partnern die Treue und helfen so, dass die Belegschaft der Nähereien und deren Familien auch weiterhin ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Unsere Partner haben uns gesagt, dass dies derzeit die sinnvollste Form der Unterstützung ist.“, so Martina Becker vom Waschbär-Lieferantenmanagement.
Lwiw ist die Partnerstadt von Freiburg, wo sich der Waschbär-Firmensitz befindet. Die Stadt Freiburg hat eine Ukraine-Hilfe für ihre Partnerstadt ins Leben gerufen und unterstützt geflüchtete Menschen aus der Ukraine, die Zuflucht in Freiburg suchen. Waschbär hat einen Beitrag zu dieser Ukraine-Hilfe geleistet.
Da sich die Lage jederzeit ändern kann, stellen diese Informationen nur die uns zu diesem Zeitpunkt bekannte Situation dar. Über die weitere Entwicklung halten wir unsere Kundinnen und Kunden und das Waschbär-Team auf dem Laufenden.
Freiburg, den 27. Oktober 2022Waschbär stoppt Baumwolllieferungen aus China
Die chinesische Regierung steht wegen ihres Umgangs mit dem Volk der Uiguren in der Region Xinjiang im Nordwesten Chinas, wo unter anderem Bio-Baumwolle hergestellt wird, in der Kritik. Den Machthabern wird Unterdrückung und Nichtbeachtung von Menschenrechten vorgeworfen. Dieser Vorwurf hat unter anderem kürzlich durch die weltweite Veröffentlichung der „Xinjiang Police Files“ eine erdrückende Evidenz erhalten.
Bereits im Frühjahr 2021, mit dem ersten Bekanntwerden über diese Missstände, haben wir uns entschieden, keine Produkte mehr aus chinesischer Bio-Baumwolle dieser Region zu beziehen. Bereits gelieferte Waren bestellen wir nicht mehr nach und verkaufen nur noch letzte Exemplare, die sich bereits bei uns im Lager befinden.
Damit handeln wir gemäß unserer Unternehmensleitlinien, wonach die Wirtschaft keinen Selbstzweck hat, sondern den Menschen dienen muss. Dieser Gedanke ist auch Maßstab für die Gestaltung unserer Lieferketten. Über die selbstverständliche Einhaltung nationaler sowie internationaler Gesetze und Normen hinaus legt Waschbär für die Zusammenarbeit mit Partnern eigene strenge soziale und ökologische Standards an. Auf diese Weise fördern wir gemeinsam mit unseren Partnern soziale Arbeitsbedingungen und umweltgerechte Herstellungsprozesse. Wenn sich Partner nicht an unsere Grundsätze halten, verpflichten wir diese, unverzüglich Abhilfemaßnahmen einzuleiten. Dafür gewähren wir ausreichend Zeit. Kommt es dennoch nicht zu einer Verbesserung, trennen wir uns von diesen Geschäftspartnern.
Über unsere Mitgliedschaft in der Fair Wear Foundation setzen wir uns weiterhin in China für soziale Arbeitsbedingungen in den Nähereien ein. Darüber hinaus engagieren wir uns im Bündnis für nachhaltige Textilien. Die Situation in China beobachten wir weiterhin genau und machen die dortige Entwicklung für die weitere Zusammenarbeit mit Partnern abhängig.
Unser Leitbild
Die Ursprünge von Waschbär liegen in der ökologischen Protestbewegung der 1980er-Jahre. Damals wurde einer immer breiteren Öffentlichkeit bewusst, dass die Industrialisierung weitreichende und negative Folgen für Mensch und Umwelt hat. Katastrophen wie der Super-GAU von Tschernobyl, Chemieunfälle oder das Waldsterben wurden zum Sinnbild für die massiven, ökologischen Herausforderungen, mit denen unsere moderne Gesellschaft konfrontiert ist.
Wir wollten nicht mehr tatenlos zusehen. Und Protestieren oder darüber diskutieren, war uns zu wenig. Wir wurden selbst aktiv, um weitere Umweltschäden so gut wie möglich zu vermeiden oder zu reduzieren. Mit der Gründung von Waschbär war die Überzeugung verbunden, dass jeder etwas tun kann, um umweltpolitische Forderungen auch privat umzusetzen. Seit 1987 ermöglichen wir mit Wissen und Produkten, dass jeder seine alltäglichen Handlungen umweltverträglicher gestalten kann.
Unser Engagement für eine ökologischere Wirtschaft haben wir im Laufe der Jahre immer enger mit dem Einsatz für soziale und faire Arbeitsbedingungen verbunden. Denn wir sind der Meinung: Wirtschaft hat keinen Selbstzweck, sondern sie muss den Menschen dienen. Wir engagieren uns für eine Wirtschaft, die allen Beteiligten ein gutes Leben ermöglicht
Nachhaltigkeit verstehen wir als ständigen Verbesserungsprozess. Daher arbeiten wir stetig daran, unsere Produkte noch sozialer und ökologischer zu machen. Als Vorreiter für einen sozial und ökologisch verantwortungsvollen Lebensstil sind wir bereit, dafür auch ganz neue Wege zu gehen, eigene Wertschöpfungsketten aufzubauen und unsere Partner langfristig bei ihrer Entwicklung zu begleiten.
Die ökologischen und sozialen Herausforderungen sind seit der Gründung von Waschbär nicht kleiner geworden. Gleichzeitig gab es noch nie so viele Initiativenwie heute, unsere Wirtschaft nachhaltiger zu machen. Wir haben gemeinsam mit unseren Kunden einen Beitrag geleistet, das zu ermöglichen und werden das auch weiterhin tun
Was uns nach wie vor antreibt, ist die Überzeugung, dass jeder einzelne etwas verändern kann. Wir kleiden uns, wir kochen, wir putzen, wir pflegen uns, wir wohnen – und das jeden Tag. Mit den richtigen Ideen werden aus diesen alltäglichen Handlungen viele kleine Beiträge für eine nachhaltigere Welt. Wir verstehen unsere Produkte als Werkzeuge, mit deren Hilfe jeder Einzelne diese Ideen ganz einfach umsetzen kann. Für ein gutes Leben auf unserer Erde.