Einfach selbst gemacht: Veganes Magenbrot – wie vom Weihnachtsmarkt
Die Christkindlmärkte sind wieder geöffnet, die Maroni-Verkäufer stehen vor ihren Öfen, überall duftet es nach gebrannten Mandeln, Glühwein, Lebkuchen und Magenbrot. Wie wunderbar, die Adventszeit, mit all ihren weihnachtlichen Düften – und Magenbrot gehört für viele dazu. Die lebkuchenartige Süßigkeit steht für Gemütlichkeit, Geselligkeit und all seine weihnachtlichen Gewürze verströmen Wärme und lassen Kindheitserinnerungen wach werden. Wenn Sie sich wie ich vegan ernähren, müssen Sie mit diesem Rezept für veganes Magenbrot nicht auf die Leckerei in der Weihnachtszeit verzichten!
Inhalt
Woher stammt das Magenbrot?
Die Herkunft des Magenbrotes ist eng mit der Geschichte des Lebkuchens verknüpft und reicht weit in die Vergangenheit zurück als der Handel mit Gewürzen florierte. Sein Ursprung ist nicht eindeutig geklärt, aber es wird allgemein angenommen, dass Magenbrot im Mittelalter in Klöstern hergestellt wurde. Vor allem den vielen Gewürze, die als verdauungsfördernd wirken sollen, hat das Magenbrot der Überlieferung nach wohl seinen Namen zu verdanken.
Heute ist Magenbrot eine beliebte Lebkuchen-Leckerei, die vor allem in Süddeutschland und der Nordschweiz auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen darf. Das weihnachtlich-würzige Gebäck in Rautenform ist meist mit einer süßen Zucker- oder Schoko-Glasur überzogen. Magenbrot besteht vor allem aus Mehl, Backpulver oder Hirschhornsalz, Zucker, Lebkuchen-Gewürzen sowie Honig, der dem Magenbrot die leicht klebrige Konsistenz verleiht.
Exkurs: Woher hat das Magenbrot seinen Namen?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher die Bezeichnung Magenbrot für diese spezielle süddeutsche Lebkuchenart stammt? Es ist die wohltuende Wirkung des Magenbrots, das vor allem auf Jahrmärkten und Weihnachtsmärkten verkauft wird. Das meist rautenförmige und oft dünn glasierte Lebkuchengebäck enthält magenfreundliche Gewürze wie Gewürznelken, Zimt, Sternanis und Muskatblüte:
- Zimt gilt schon seit dem Mittelalter als Heilmittel für den Magen. Zimt, genauer gesagt die Zimtrinde (Cinnamomi cortex), wird traditionell bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich verwendet.
- Nelken regen die Verdauungstätigkeit an, daher sind sie auch Bestandteil vieler Magen-Darm-Tees und Magenbitter und werden oft schwerverdaulichen Speisen zugesetzt. Sie helfen bei Appetitlosigkeit oder Übelkeit, zudem wirken sie antibakteriell und schmerzstillend.
- Sternanis wirkt gut gegen Magenkrämpfe oder Blähungen.
- Muskatblüten regen die Produktion der Magensäfte an und fördern so die Verdauung.
Daher liegt es nah, dass Magenbrot früher – in der Zeit, in der noch kein Kakao im Rezept stand – auch „Kräuterbrot“ genannt wurde. Aber Achtung, nicht zu viel der süßen Köstlichkeit auf einmal essen, sonst schlägt sie einem eher auf den Magen.
Veganes Magenbrot selber backen und im Advent vernaschen
Mit wenigen Zutaten können Sie zu Hause eine große Portion Magenbrot für Familie, Freunde, Nachbarn und Kollegen backen – das spart nicht nur Kosten, man hat dadurch auch im Handumdrehen Köstliches aus der Backstube zum Verschenken. Und es schmeckt nicht nur zum Adventskaffee, sondern auch zum süßen Sonntagsfrühstück oder als leckeres Dessert mit einer Kugel Eis zum Abschluss eines festlichen Abendessens.
In meiner veganen Rezeptur habe ich Honig durch Agavendicksaft getauscht. Alternativ können Sie auch Ahornsirup verwenden. Außerdem habe ich in meinem Magenbrot-Rezept Orangeat und Zitronat eingearbeitet. So wird das vegane Magenbrot herrlich saftig und bekommt eine leichte Fruchtnote.
Waschbär-Tipp: Orangeat und Zitronat können Sie auch selbst herstellen. Das Rezept dafür finden Sie im Waschbär-Magazin.
Rezept für veganes Magenbrot
Hier können Sie das Rezept für das vegane Magenbrot als PDF herunterladen.
Zutaten
für den Teig
- 150 g brauner Zucker
- 150 g Agavendicksaft (alternativ Ahornsirup)
- 50 ml Wasser
- 50 g Orangeat
- 50 g Zitronat
- 450 g Weizenmehl
- 30 g Backkakao
- 2 TL Zimt
- 3 TL Lebkuchengewürz
- 1 Päckchen Natron (5 g)
- 1 TL Backpulver
- 100 ml Pflanzendrink
Waschbär-Tipp: Auch Lebkuchengewürz können Sie selbst mischen. Das Rezept dazu finden Sie im Waschbär-Magazin.
für die Glasur
- 200 g Puderzucker
- 75 ml Wasser
- 2 EL Zitronensaft
- 1 EL Backkakao
Hinweis: Der Agavendicksaft dient als Alternative zum Honig, der in klassischen Rezepten verwendet wird.
Zubereitung
- Orangeat und Zitronat abwiegen und in einem Standmixer fein häckseln.
- Wasser, Zucker und Agavendicksaft in einem Topf vorsichtig erwärmen, bis der Zucker geschmolzen ist. Das zerkleinerte Orangeat und Zitronat unterrühren.
- Weizenmehl, Backkakao, Zimt, Lebkuchengewürz, Natron und Backpulver zusammen mit der Zuckermasse in eine Schüssel geben.
- Mit 100 Milliliter Pflanzendrink zu einem glatten Teig verkneten. Den fertigen Teig mit einem Küchentuch abdecken und für ca. eine Stunde ruhen lassen.
- Den Teig in sechs bis sieben Portionen teilen und auf der Arbeitsplatte zu langen Teigrollen formen. Die Rollen auf zwei mit Backpapier belegten Backblechen verteilen, dabei zwischen den Teigrollen ausreichend Platz lassen. Bei 200 °C Ober- und Unterhitze für 15 Minuten backen.
- Die fertigen Teigrollen aus dem Ofen nehmen und kurz abkühlen lassen. Anschließend die Magenbrote leicht schräg in ca. 3 Zentimeter große rautenförmige Stücke zuschneiden.
- Für die Zuckerglasur alle Zutaten unter stetigem Rühren in einem Topf erwärmen. Das vegane Magenbrot in die Glasur tunken und auf einem Kuchengitter oder einem Stück Backpapier abtropfen lassen.
Wenn das vegane Magenbrot getrocknet ist und der Guss leicht milchig aussieht, können Sie die kleinen Naschereien in hübsche Blechdosen oder Gläser verpacken und trocken und kühl aufbewahren. Das Magenbrot lässt sich so bis zu zwei Wochen aufbewahren.
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