Die Geschichte des Adventskalenders: Von den Anfängen bis heute
Eigentlich beginnt der Zauber von Weihnachten ja schon, bevor das Fest überhaupt stattfindet. In der Adventszeit finden wir zusammen, es wird gebacken, gesungen und gemütlich dekoriert. Was dabei ganz klar nicht fehlen darf, ist der Adventskalender. Er verschönert das Warten auf Weihnachten und macht mit seinen geheimnisvollen Türchen die Weihnachtszeit gerade für Kinder noch magischer. Dabei begegnet uns der Adventskalender in vielen verschiedenen Varianten: Die beliebteste ist wohl die, bei der sich hinter jedem Kläppchen ein Stück Schokolade versteckt. Doch auch Bildchen, Gedichte oder selbst gebastelte Adventskalender stehen hoch im Kurs. Aber woher stammt diese Tradition überhaupt? Das möchten wir Ihnen in unserer kleinen Geschichte des Adventskalenders verraten.
Inhalt
Die Geschichte des Adventskalenders: kreative Anfänge
Wie lange noch, bis endlich Weihnachten ist? Die Geschichte des Adventskalenders beginnt 1838, als der Leiter eines evangelischen Rettungshauses für Jungen wohl genug von dieser Frage hatte und beschloss, die Zeit bis zum Fest mit Kerzen darzustellen. Dazu setzte er 20 kleine und vier große Kerzen auf ein altes Wagenrad. Die großen Kerzen standen dabei für die vier Adventssonntage. In der täglichen Andacht wurde dann immer eine Kerze mehr angezündet, was die Zeit bis Weihnachten für die Kinder greifbarer machte.
Im Lauf der folgenden Jahre entstanden solche Adventskalender auch in kleineren Haushalten und Familien. Denn hier wird wohl gleichermaßen mehrmals am Tag gefragt, wann denn endlich Weihnachten ist. Anfangs waren die Kalender noch ganz pragmatische Zeitmesser oder Zählhilfen. Auch Schokolade sucht man hier vergebens: Die Kinder durften zu dieser Zeit zum Beispiel jeden Tag einen Kreidestrich wegreiben, ein Bildchen mehr aufhängen oder im Kreis der Familie einen Abschnitt einer Adventskerze abbrennen lassen. Da die Adventskalender wie auch das Weihnachtsfest einen religiösen Ursprung haben, war außerdem die Variante beliebt, jeden Tag einen Strohhalm in die Krippe zu legen, damit es das Jesuskind bei seiner Ankunft schön weich hat. Schon früh sind die Menschen also kreativ geworden, um mit einfachen Mitteln zum adventlichen Zauber beizutragen und besonders den Kindern eine Freude zu machen.
Verschiedene Varianten des Adventskalenders
1902 erschien schließlich der erste gedruckte Adventskalender in Form einer Adventsuhr, an welcher der Zeiger jeden Tag einen Abschnitt weitergeschoben werden durfte. Hier konnten allerdings nur zwölf Abschnitte untergebracht werden – wie bei einem Zifferblatt. 1903 entstand dann ein aus zwei Seiten bestehender Kalender, bei dem die Kinder jeden Tag ein weihnachtliches Bild ausschneiden und in das Feld mit dem passenden Datum kleben konnten. Diese ersten Adventskalender waren also noch richtige Bastelarbeit!
In der Anfangszeit war außerdem der Zeitraum, den sie abdecken sollten, noch nicht allgemein festgelegt. Es gab darum auch Kalender, die erst ab dem 6. Dezember einsetzten und ein beliebtes Geschenk zu Nikolaus waren. Adventskalender, die sich am Kirchenjahr orientierten, umfassten teilweise die Zeit bis zum Dreikönigstag am 6. Januar. Ab 1922 kehrte etwas Einheitlichkeit in dieses Durcheinander ein, als sich der Adventskalender mit Türchen etablierte. Erst nach 1945 setzte sich für den Beginn des Kalenders schließlich der 1. Dezember durch.
Da im Krieg Papier limitiert war, blühte diese Tradition erst zu Friedenszeiten wieder auf und man griff auf Bilder aus den 1930ern zurück – sie erinnerten die Menschen an die „gute alte Zeit“. Charakteristisch für die Bildsprache der Adventskalender sind romantische Winterlandschaften, verschneite Dörfchen und Glitzer-Effekte. Spätestens seit den 1950er-Jahren ist der Adventskalender aus dem Dezember nicht mehr wegzudenken, da er ab dieser Zeit als Massenartikel hergestellt und dementsprechend erschwinglich wurde. Auch heutzutage finden sich noch nostalgische Kalender, die ganz ähnlich gestaltet sind wie die bald 100 Jahre alten Versionen. Naschkatzen, aufgepasst: Der erste Adventskalender, hinter dessen Türchen sich statt Bildern kleine Schokoladenstücke versteckten, erschien 1958. Spätestens jetzt erfreute sich der Kalender flächendeckender Beliebtheit.
Von Deutschland hinaus in die Welt
Der Adventskalender ist übrigens eine deutsche Erfindung – erst ab 1945 wurde er international gestaltet und exportiert. Die kleinen Kalender waren beliebte Mitbringsel, daher erschienen ihre Anleitungen zum Beispiel nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Französisch. Auf diese Weise wurde der weihnachtliche Brauch weltweit populär. Dabei haben verschiedene Nationen bezüglich der Bildauswahl unterschiedliche Vorlieben: So wird bei Schweizer Adventskalendern auf Nikoläuse verzichtet, in den USA versteckt sich statt eines Weihnachtsbaums oder einer Krippenszene hinter dem letzten Türchen ein brennender Kamin und in England sind religiöse Motive besonders gefragt.
Wie sah der Adventskalender Ihrer Kindheit aus und welche Variante ist Ihnen heute die liebste? Wir hoffen, dass Ihnen auch dieses Jahr unser Waschbär-Adventskalender jeden Tag aufs Neue eine Freude macht, und wünschen Ihnen schon jetzt eine zauberhafte Weihnachtszeit.
Ich finde den gebastelten Adventskalender am schönsten. Auch den Kalender mit den kleinen Bildern zum Vorlesen finde ich toll.
Schöne Idee mit den Texten zum Adventskalender
Es war ein sehr schöner Beitrag der mich begeistert hat
Weihnachtszeit- Zeit für ein Miteinander !
Ich hatte einen einfachen Schokokalender und ein Jahr gabe es mal einen Spielzeugkalender mit Miniaturspielzeug. Das war das größte für mich und ich bin meist schon vor dem Weckerklingeln aufgestanden und habe das Türchen geöffnet, weil ich so neugierig war. Was für eine schöne Erinnerung. Heute mag ich nützliche und einfache Kalender gerne. Schokolade geht immer. Zusätzlich habe ich einen Samenkalender bekommen und kann so nächstes Jahr im Garten ganz viel anpflanzen