Einfach selbst gemacht: frische Butter selber machen

Selbst gemachte Butter liegt mit frischen Kräutern und einer Scheibe Brot auf einem Schneidebrett aus Holz.

Wenn Kinder fragen, wie etwas entsteht, zeige ich es am liebsten in einem kleinen Experiment. Wir haben mit unserem Sohn schon zusammen Öl gepresst und Mehl selbst gemacht. Beim gemeinsamen Kuchenbacken kam die Frage auf, was Butter denn ist, woraus sie besteht und wie sie hergestellt wird. Also haben wir kurzerhand ein weiteres Experiment gestartet, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Unsere Erkenntnisse, wie man Butter selber machen kann und was genau beim Herstellen passiert, möchte ich gern mit Ihnen teilen.

Was ist die Grundlage für Butter?

Um anschaulich zu erklären, woraus Butter gemacht wird, sind wir ganz an den Anfang des Entstehungsprozesses gegangen: auf den Bauernhof zu den Kühen. Spannend und aufregend zugleich ist ein Besuch bei den Kühen, Hühnern, Hunden und Katzen immer. Vor allem aber sind wir mit leckeren Produkten direkt vom Erzeuger ausgerüstet, wenn wir den Heimweg antreten. Neben Käse, Quark, frischem Holzofenbrot und Eiern kaufen wir dort auch frische Milch. Zu Hause angekommen, lassen wir die Milch stehen und können am nächsten Tag einfach den Rahm abschöpfen. Dieser Rahm, also die Sahne, ist die Grundzutat der Butter. Sie können die Sahne natürlich auch im Supermarkt kaufen. Ich empfehle Bio-Sahne aus der Pfandflasche, denn auf diese Weise lässt sich gleichzeitig Verpackungsmüll vermeiden.

Rezept für frische Butter

Hier können Sie das Rezept für selbst gemachte Butter als PDF herunterladen.

Das brauchen Sie, wenn Sie Butter selber machen möchten

für etwa 180 g Butter und 250 ml Buttermilch

  • ca. 400 ml Sahne oder frische Vollmilch
  • großes, sauberes Schraubglas, z. B. ein altes Gurkenglas
  • Mulltuch
  • Sieb
  • Butterdose oder Förmchen zur Aufbewahrung

Butter selber machen – so geht’s

  1. Sahne in ein großes Gefäß geben und das Gefäß verschließen. Es sollten noch zwei Drittel Platz im Glas sein, damit sich die Sahne gut schlagen lässt.
  2. Nun das Glas ganz lange schütteln. So lange schütteln, bis Schlagsahne entsteht.
  3. Immer wieder das Glas öffnen, um den Zustand der Sahne zu betrachten. Ist sie noch flüssig, schon steif geschlagen oder haben sich bereits kleine Brocken gebildet?
  4. Sobald sich die festen (Fett-)Bestandteile von der Milch getrennt haben, alles durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb gießen.
  5. Gut abtropfen lassen und das Mulltuch fest zusammendrehen, um die übrige Flüssigkeit, die Buttermilch, aus den Fettbestandteilen herauszupressen.
  6. Die so entstandenen Butterkörner pressen und in hübsche Förmchen oder in eine Dose drücken.

Was genau ist passiert?

Sahne besteht zum größten Teil aus Wasser und Fett. Durch das „Schlagen“ beziehungsweise Schütteln der Sahne werden diese beiden Bestandteile voneinander getrennt. Übrig bleiben Fett und Milch, die sogenannte Buttermilch. Zuerst wird die Sahne steif, dann gelb und flockig. Nach einer Schüttelzeit von etwa 25 bis 30 Minuten trennen sich beide Bestandteile deutlich voneinander. Aus 400 Millilitern Sahne haben wir etwa 180 Gramm Butter und 250 Milliliter Buttermilch gewonnen.

Butter selber machen: Tipps und Variationen

  • Wenn Sie ganz kleine Kinder haben, die nicht so viel Ausdauer besitzen, können Sie einen (manuellen) Handmixer nutzen. Das Prinzip ist das gleiche, es geht nur etwas schneller. Verwenden Sie dabei am besten ein Geschirrtuch als Spritzschutz über dem Rührgefäß.
  • Bewahren Sie die selbst hergestellte Butter in einem Butterkühler aus Ton auf. So hält sie sich auch ohne Kühlschrank frisch und streichfähig.
  • Verfeinern Sie Ihre selbst gemachte Butter und stellen Sie direkt eine würzige Kräuterbutter her. Vielleicht haben Sie einen Garten oder Balkon, auf dem Sie sogar die eigenen Zutaten dazu finden? Wer es gern salzig mag, kann auch etwas Meersalz zur Butter dazugeben. Weitere Variationen für die selbst gemachte Butter finden Sie im Waschbär-Magazin.
  • Verfeinern Sie die Buttermilch nach Belieben, zum Beispiel mit frisch pürierten Erdbeeren. Aber auch zum Backen können Sie die Buttermilch wunderbar verwenden.

Dieses Projekt war so spannend und lecker zugleich, dass wir noch ganz viel Butter zum Verschenken hergestellt haben. Ein tolles Projekt, um Kindern zu zeigen, wie unsere Lebensmittel entstehen und wo der Ursprung für sie zu finden ist. Gleichzeitig sparen wir Verpackungsmüll und wissen, was im Produkt drin ist – also auch für Erwachsene unbedingt empfehlenswert.

Viel Spaß beim Nachmachen!

 

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