EcoCrowd – die Idee für nachhaltiges Crowdfunding
Viele Projekte, Produkte und Ideen werden über Crowdfunding-Plattformen ermöglicht. Dabei sammeln Initiatoren über Plattformen finanzielle Mittel von vielen – meist kleineren – Kapitalgebern ein. Dies geschieht in erster Linie in Form von Beteiligungsfinanzierungen und stillen Beteiligungen. Oft funktionieren die Crowdfunding-Plattformen so, dass sich ein Projekt vorstellt, eine Gegenleistung und ein Finanzierungsziel benennt. Wer von der Idee überzeugt ist, kann sie mit einem Betrag unterstützen. Als Gegenleistung kommen unter anderem Anteile am Unternehmen, eine Sachleistung oder aber auch etwas mit ideellem Wert infrage. Insbesondere für soziale und ökologische Projekte, die mit hohem persönlichen Engagement verbunden sind, ist die Schwarmfinanzierung oft der einzige Weg zur Realisierung. Genau hier setzt die EcoCrowd an: eine Crowdfunding-Plattform mit explizit nachhaltiger Ausrichtung.
Inhalt
Was ist die EcoCrowd und was ist das Besondere an dieser Plattform?
Das Besondere an der EcoCrowd ist nicht allein ihr Schwerpunkt auf nachhaltigen Projekten. Es gibt auch keine Fundingschwelle wie sie andere Crowdfunding-Plattformen haben. Konkret bedeutet das: Selbst, wenn das Finanzierungsziel eines Projekts nicht erreicht wird, erhalten die Initiatoren das gesammelte Geld trotzdem. Grund dafür ist die Überzeugung, dass auch ein Teilbetrag zur Realisierung eines Projektes beitragen kann.
Um den Erfolg zu unterstützen, berät das Team der EcoCrowd die Initiatorinnen und Initiatoren der Projekte persönlich. Durch die Begleitung am Anfang und während der Kampagne zum Beispiel in Bezug auf Organisation, Potentiale und Strukturen profitieren die Projekte von Erfahrungswerten und können Herausforderungen besser meistern. Die EcoCrowd wiederum sammelt ebenfalls mit jeder Aktion Erfahrungen. Der intensive Austausch ermöglicht die gezielte Weiterentwicklung der Projekte, die Entstehung neuer Ideen und Konzepte für mehr Nachhaltigkeit in der Welt.
Wie wichtig es der EcoCrowd ist, etwas zu bewegen, zeigt sich auch daran, dass Unterstützung nicht nur finanziell möglich ist. Wer ein Projekt auf der Plattform präsentiert, kann dort auch Helfer finden.
Welche Projekte gibt es auf der EcoCrowd-Plattform?
Bevor man für ein Projekt Geld über die EcoCrowd sammeln kann, durchläuft es einen Prüfprozess. Anhand von Leitlinien, die von Beirat und Aktionären festgelegt worden sind, wird dabei abgeklopft, ob das Projekt ökologisch und sozial nachhaltig ist. Konkret bedeutet das, dass ein Mehrwert für die Umwelt entstehen muss. Die Kriterien dafür sind transparent einsehbar und beziehen sowohl das Ergebnis, als auch die dafür erforderlichen Ressourcen mit ein. So kann jede Initiative vorab prüfen, ob sie für die Plattform infrage kommt.
Nachhaltigkeit steht also im Vordergrund, darüber hinaus unterscheidet sich der Fokus der Projekte jedoch stark voneinander. Sie reichen von der Existenzsicherung einer Auffangstation für verletzte Greifvögel, über die Einrichtung von Schul-Imkereien, ein Naturbildungsspiel bis hin zu Projekten in aller Welt wie Plastikrecycling in Ghana.
Aktuell hoffen 12 Projekte auf Crowdfunder. Beispielhaft lassen sich hier die Installation einer Photovoltaik-Anlage für ein Gesundheitszentrum in Nepal, eine Fotoausstellung zum Hambacher Wald, das Klima-Fest „Sounds for Climate“ und die Ausstattung einer Schmiedewerkstatt nennen.
Zwei Erfolgsgeschichten von der EcoCrowd
Erfolgreich umgesetzt werden konnte dank der EcoCrowd die Produktion einer Kleinserie von 40 Bienensaunen. Diese setzen beim Problem des Befalls von Bienenvölkern mit der Varroamilbe an. Die Milbe dezimiert seit Jahren Bienenvölker und verstärkt die Problematik des Bienensterbens. Behandlungen mit Gift bringt nicht den gewünschten Erfolg im Kampf gegen die Milben. Ein Ingenieur und ein ehemaliger Unternehmensberater haben sich damit auseinandergesetzt und eine Bienensauna entwickelt. Mit der Behandlungsmethode „Wärme“ haben Imker die Möglichkeit ihre Bienenvölker zu schützen, ohne chemische Mittel einzusetzen. Als Gegenleistung für die Unterstützung gab es für die Funder je nach Betrag unter anderem Honig, Bienenwachskerzen oder Bio-Pfeffer.
Eine andere Erfolgsgeschichte ist das Projekt Azadi. Dahinter verbirgt sich das Hindi-Wort für Freiheit. Und Freiheit verleiht Azadi durch faire Mode, deren Herstellung jungen indischen Frauen ein langfristig unabhängiges Leben ermöglicht. Die Initiatorinnen suchten konkret Unterstützung für die Ausstattung und Ausbildung der Näherinnen in Indien sowie zur Vermarktung der nachhaltigen Kollektion in Deutschland. Das Ziel haben die Initiatorinnen mit der EcoCrowd erreicht.
Wer steht hinter der EcoCrowd?
Hinter der EcoCrowd steht die Deutsche Umweltstiftung. Sie wurde 1982 gegründet und ist mit über 3.500 Stiftern die größte Bürgerstiftung Deutschlands. Zu den Mitbegründern gehören unter anderem Ernst Ulrich von Weizsäcker, Erhard Eppler, Günter Grass und Horst Stern. Die Umweltstiftung ist politisch und wirtschaftlich unabhängig. Sie hat sich dem Umweltschutz verschrieben. Sie fördert dabei nicht nur entsprechende Initiativen und Aktionen, sondern auch die Entwicklung des Umweltbewusstseins. In diesem Sinne hat die Stiftung in den vergangenen 30 Jahren über 300 Projekte gefördert, angestoßen oder Partnern dabei geholfen. Zu ihren eigenen Projekten gehört beispielsweise die Schulpflanzaktion. Unter dem Motto „Ein Baum für jedes Kind“ organisiert die Stiftung an verschiedenen Orten in Deutschland Baumpflanzaktionen mit Schulkindern, die nicht nur jeweils einen eigenen Baum betreuen. Sie lernen auch, warum Bäume für unser Ökosystem so bedeutsam sind.
Wie Sie die Deutsche Umweltstiftung unterstützten können, erfahren Sie auf deren Webseite.