Do it yourself: Feuchttücher nähen
In Drogeriemärkten wird man regelrecht von dem Überangebot an Windeln, Feuchttüchern und Pflegeprodukten für Säuglinge und Babys erdrückt. Natürlich möchten Eltern von Anfang an nur das Beste für ihr Baby und gerade beim ersten Kind herrscht oft noch Unsicherheit, was denn „das Beste“ überhaupt ist. Was ist wirklich notwendig? Was schon total übertrieben? Und mit Blick auf die Müllberge aus Windeln fragen sich immer mehr Eltern zusätzlich: Haben wir nicht auch am Wickeltisch eine ökologische Verantwortung? Für mich lautet die Antwort hier: Ja! Deshalb möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie aus alten Handtüchern ganz einfach Feuchttücher nähen können und so eine Menge Müll einsparen.
Inhalt
Nachhaltig am Wickeltisch: Feuchttücher nähen und Müll vermeiden
Am Wickeltisch kommt ganz schön schnell viel Müll zusammen. Zusätzlich zu in Plastikflaschen verpackten Pflegeprodukten und Einmalwickelauflagen häuft sich während der Wickelphase eine enorme Menge an Einweg-Windeln und eben Packungen mit Feuchttüchern an. Ein Blick auf die Zahlen macht die Dimension deutlich: Ein neugeborenes Baby braucht durchschnittlich sechs bis acht Windeln am Tag. Ein Kind wird im Durchschnitt 6.000 Mal gewickelt, bevor es trocken ist. Etwa zweieinhalb Jahre braucht es bis die Kleinen halbwegs trocken sind. Aber bei allem guten Willen, nicht jeder möchte oder kann von heute auf morgen komplett auf Stoffwindeln oder sogar das komplette Ökoprogramm am Wickeltisch umstellen. Es gibt jedoch auch für die jenigen, die bei Einwegwindeln bleiben, Möglichkeiten, Müll und Kosten einzusparen! Zum Beispiel, indem Sie wiederverwendbare Feuchttücher nähen. Das geht ganz einfach und kann auch von Ungeübten an der Nähmaschine umgesetzt werden.
Feuchttücher nähen: Alte Handtücher einfach upcyceln
Die Müllmenge am Wickeltisch können Sie sehr leicht reduzieren, indem Sie Waschlappen als Feuchttücher nutzen. Denn es reicht vollkommen aus, Wasser und etwas Mandelöl für die Reinigung und Pflege des Babypopos zu verwenden. Diese einfache Mischung hat einen weiteren Vorteil: Babys haben eine sensible Haut und können empfindlich auf die Inhaltstoffe der Feuchttücher reagieren.
Die Müllreduktion gelingt aber natürlich nur, wenn Sie nicht zu extra weichen Einmalwaschlappen, sondern zu wiederverwendbaren greifen. Die positive Bilanz von Kosten und Müll verbessert sich noch mal, wenn Sie die Feuchttücher selber nähen und zwar aus aussortierten Handtüchern. Diese Upcycling-Tücher haben den Vorteil, dass sie einerseits mit warmem Wasser als ganz normaler Waschlappen benutzt, andererseits mit Kokos- oder Mandelöl getränkt eben als Feuchttücher eingesetzt werden können. Ich rate Ihnen für beide Anwendungsmöglichkeiten, zweilagige DIY-Tücher zu nähen. Auf der einen Seite ein altes Handtuch und auf der anderen einen weicheren Stoff wie Molton. Bei letzterem ist wichtig, dass er gut und auch bei hohen Temperaturen waschbar ist.
Anleitung für selbst genähte Feuchttücher
Hier können Sie die Anleitung zum Feuchttücher nähen als PDF herunterladen.
(Schwierigkeitsgrad auch für Anfänger geeignet)
Das brauchen Sie
- ausrangierte Handtücher
- Moltontuch (oder vergleichbarer Stoff)
- Garn
- Schere
- kreisförmige Schablone
- Nähmaschine
Und so geht’s
- Fertigen Sie sich ein einfaches Schnittmuster aus Pappe für die Tücher im Durchmesser von ca. 6 cm an.
- Schneiden Sie aus dem Handtuch mit der Schablone so viele Feuchttücher zu, wie Sie brauchen. Empfehlenswert sind etwa 15 Stück. Dann haben Sie immer welche zur Hand und es entsteht kein Engpass, wenn gerade einige in der Waschmaschine sind.
- Nehmen Sie nun das Moltontuch und schneiden mit der Schablone die gleiche Anzahl an Kreisen aus.
- Legen Sie nun immer einen Handtuchkreis und einen Moltonkreis aufeinander und nähen sie entlang der Außenkante zusammen.
- Wenn Sie eine Overlock-Nähmaschine haben, nähen Sie nun noch mal über die Ränder drüber. Wenn Sie keine Overlock-Maschine haben, können Sie die Ränder mit einem Zick-Zack-Stich versäubern.
Tipps zur Anwendung der DIY-Feuchttücher für unterwegs
- Lagern Sie getränkten Feuchttücher unterwegs in einer auslaufsicheren Dose und reichern Sie sie zusätzlich mit etwas Kokosöl an.
- Wer die Tücher trocken transportieren möchte, kann die Feuchttücher in Bädern und öffentlichen Toiletten mit lauwarmem Wasser bei Bedarf nass machen.