So geht’s: Kräuterspirale bauen und bepflanzen

Salbei, Rosmarin und Lavendel sind hier schon ordentlich gewachsen.

Eine Kräuterspirale oder Kräuterschnecke ist ein dekoratives Gestaltungselement für den Garten – vor allem, wenn sie mit Natursteinen gefertigt ist. Die geniale Besonderheit: Sie können dort auf wenig Raum Kräuter mit ganz unterschiedlichen Standortansprüchen zusammenpflanzen. So finden auf der Spirale zum einen mediterrane Kräuter ihren Wohlfühlplatz, die eine Vorliebe für trockene und nährstoffarme Standorte haben. Genauso wie Schnittlauch oder Pfefferminze, die eher feuchtere und nährstoffreichere Böden lieben. Wie Sie eine Kräuterspirale bauen, zeige ich Ihnen hier.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um eine Kräuterspirale zu bauen?

Planen Sie den Bau und die Bepflanzung Ihrer Kräuterspirale am besten im Frühjahr, denn die mediterranen Kräuter sind bei einer Herbstpflanzung wesentlich frostempfindlicher.

Die Planung der Kräuterspirale: Wie groß sollte die Kräuterspirale sein?

Grundsätzlich gilt: Je größer Sie die Spirale anlegen, desto schöner wird sie. Sie sollte mindestens 90 cm hoch sein und einen Durchmesser von drei Metern haben. Es muss also eine Fläche von 7 qm Fläche zur Verfügung stehen.

Die Kräuterspirale ist groß angelegt und mit vielen Kräutern bewachsen.
Eine groß angelegte Käuterspirale gibt den Pflanzen Platz, sich auszubreiten.© Rudi Beiser

Wählen Sie für Ihre Kräuterspirale einen möglichst sonnigen Platz, denn fast alle Kräuter lieben Licht und Sonne.

In vielen Bauanleitungen befindet sich am Ende der Spirale ein Teich, aber Sie können das Ganze auch ohne Wasserzone anlegen. Mein Tipp: Holen Sie sich Gestaltungsanregungen in Gartenforen im Internet, in Gartenbüchern oder beim Spaziergang durch eine Gartenanlage.

Kräuterspirale bauen: welche Materialien braucht man dafür?

Sie benötigen für den Bau der Spiralmauer eine große Menge Steine und für die Füllung dazwischen

  • Schotter, Kies oder Bauschutt
  • Erde
  • Sand
  • Kompost

Am schönsten wird die Spirale mit Stützmauern aus Natursteinen, die ohne Mörtel aufgesetzt werden. Das sieht sehr natürlich aus und bietet nützlichen Tieren wie Eidechsen, Blindschleichen oder Kröten Unterschlupf. Außerdem bieten sich die Fugen für eine Bepflanzung mit Steingartenpflanzen an.

Die Kräuterspirale ist mit vielen grünen Kräutern bepflanzt.
Die Kräuterspirale im Frühjahr – gut sichtbar sind hier die aufgeschichteten Natursteine.© Rudi Beiser

Kräuterspirale bauen: Die Kräuterspirale entsteht

  1. Als Erstes legen Sie den schneckenförmigen Grundriss mit Pflöcken und einer gespannten Schnur fest. Die Spirale soll sich nach Süden hin öffnen.
  2. Die festgelegte Fläche nun etwa 20 cm tief ausheben und mit einem Fundament aus Schotter oder Kies auffüllen. So verhindern Sie Staunässe. Die ausgehobene Muttererde können Sie später wieder in die obere Erdschicht der Spirale integrieren.
  3. Nun legen Sie schneckenhausförmig die erste Reihe Steine. Der Aufbau erfolgt nun schrittweise, bis der höchste Punkt der Spirale erreicht ist. Die Mauern werden so aufgesetzt, dass sie eine leichte Neigung nach Innen bekommen. Dabei gleichzeitig mit dem Hochziehen der Mauern den entstehenden Zwischenraum mit den entsprechenden Füllmaterialien auffüllen. Im mittleren und oberen Bereich der Spirale ist dies vor allem Bauschutt, Schotter oder Kies. Am Fuß der Spirale wird auf die Füllung mit Schottermaterial verzichtet.
  4. Über diese Schuttfüllung füllen Sie nun etwa 20 cm Boden für die Pflanzen ein, den Sie nach den Bedürfnissen der Kräuter mischen:
    • Der obere Bereich (Trockenzone, Mediterrane Zone) besteht aus einer 1:1-Mischung Erde mit Sand. Außerdem hier noch etwas Kalk oder auch Lavagranulat zugeben.
    • Die mittlere Zone (Normalzone) enthält mehr Erde und weniger Sand (2:1). Außerdem können Sie hier schon etwas Kompost beigefügen.
    • Am Ende der Spirale wird dann für die nährstoffliebenden Pflanzen nur noch mit Gartenerde und Kompost aufgefüllt.
    • Am Fuß dieser Zone können Sie einen kleinen Teich platzieren: Entweder als Fertigteich oder mit einer Teichfolie gestaltet.
Für die Kräuterspirale gilt: Je höher, desto trockener!© Waschbär

Kräuterspirale bepflanzen: Die Bepflanzung der verschiedenen Zonen

Im Waschbär-Shop finden Sie ein Bioland-Pflanzenpaket für die Kräuterspirale, in dem 15 Pflanzen für Ihre Kräuterspirale enthalten sind!

Bevor sie mit pflanzen loslegen, warten Sie noch einige Regengüsse ab, denn die Erde wird sich eventuell noch setzen. Bei Bedarf füllen Sie dann noch etwas Erde nach.

In 4 Bereiche gegliedert bietet das Schaubild einen Vorschlag zur Bepflanzung einer Kräuterspirale.
So könnte eine beispielhafte Bepflanzung – ohne Feuchte Zone – aussehen.© Waschbär

Mediterrane Zone bepflanzen

In der oberen Zone gedeihen mediterrane Sonnenanbeter, die Trockenheit und Kalk lieben:

Rundherum an den Spiralrand passen sehr gut kissenartige Thymusarten, die es in großer Auswahl zu kaufen gibt.

Mittlere Zone in der Kräuterspirale bepflanzen

Die mittlere, normale Zone, liegt etwas schattiger. Hier gedeihen Kräuter, die mehr Feuchtigkeit und Nährstoffe mögen:

Kräuterspirale bauen und Untere Zone bepflanzen

Die unterste Zone gehört Kräutern, die sich in humusreicher Erde gut entwickeln. Diese Pflanzen benötigen auch gleichmäßig Feuchtigkeit, also eine regelmäßige Wassergabe:

Im und am Teich – wenn angelegt – finden dann Kräuter ihren Platz, die das Wasser lieben, wie Wasserminze oder Brunnenkresse.

Mein Tipp: Denken Sie beim Pflanzen an den nötigen Pflanzabstand, denn ein kleiner Salbei entwickelt sich zu einem stattlichen Strauch.

Auf einen Blick: Welche Pflanze für welche Zone?

Mediterrane Zone Normale Zone Untere Zone Feuchte Zone
Bergbohnenkraut Anisysop Dill Baldrian
Currykraut Basilikum Kapuzinerkresse Brunnenkresse
Lavendel Bergminze Kerbel Kalmus
Rosmarin Borretsch Kresse Wasserminze
Salbei Estragon Liebstöckel
Weinraute Fenchel Petersilie
Ysop Koriander Pfefferminze
Melisse Pimpinelle
Pimpinelle Rauke
Sauerampfer
Schnittlauch

 

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