Praxistest mit Haarseifen: Mit Naturseifen Haare waschen
Seifen haben eine Jahrtausende alte Tradition. Die Herstellung hochwertiger Seifenstücke galt schon vor mehr 4000 Jahren als Kunst. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Nur dass es in den Drogerieregalen inzwischen vor allem viele billig produzierte Industrieseifen gibt. Früher ist die Seife für die komplette Körperpflege von den Haarspitzen bis zu den Fußsohlen verwendet worden. In den vergangenen Jahrzehnten ist Seife jedoch fast nur noch beim Händewaschen im Einsatz. Vor allem deswegen, weil sie im Verdacht stand, die Haut auszutrocknen. Diesen Ruf verdanken die Seifenstücke vor allem den Massenprodukten aus chemischen Bestandteilen. Dass Naturseifen wie von der Seifenmanufaktur Savion rückfettend wirken und die Haut über das Waschen hinaus pflegen können, ist weitgehend aus dem Alltagswissen verschwunden. Flüssige Shampoos und Duschbäder in Plastikflaschen haben die Seife aus den Badezimmern verdrängt. Doch seit einiger Zeit zeichnet sich ein neuer Trend ab: das klassische Seifenstück, insbesondere die Haarseife, taucht wieder häufiger im Körperpflege-Arsenal auf. Als plastikfreie Variante zur Haarpflege sind vor allem Naturseifen gefragt, deren Inhaltsstoffe wie pflanzliche Fette, Pflanzenextrakte und ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Inhalt
Haarewaschen mit fester Seife? Geht das überhaupt?
Bei der Vorstellung, sich das Haar mit fester Seife zu waschen, tauchen Bilder von verknoteten Haaren auf, die sich kaum wieder entwirren lassen. So ist zumindest die spontane Reaktion der Probanden gewesen, die sich für einen zehnwöchigen Haarseifentest zur Verfügung gestellt haben. Zehn Wochen lang haben sie ausschließlich mitfesten Seifen ihre Haare gewaschen. Und zwar mit solchen aus natürlichen und hochwertigen Rohstoffen – handgefertigt und ohne chemische Konservierungsstoffe.
Überzeugt die Haarseife aus Olivenöl die Testpersonen?
Zwei Probandinnen haben die klassische Olivenölseife getestet, auch als Aleppo-Seifen bekannt, die nach traditioneller Rezeptur aus Syrien hergestellt wird. Nach diesem uralten Rezept wird Olivenöl gekocht, mit Asche vermischt und oft Lorbeeröl hinzugefügt. In diesem Prozess entsteht eine natürliche Verseifung. „Anfangs war ich sehr skeptisch, aber nach rund zwei Wochen habe ich festgestellt, dass meine Haare sich verändern“, beschreibt die 36-jährige Ella D. aus Freiburg ihre ersten Erfahrungen mit der Haarseife. „Meine sehr feinen Haare fühlen sich jetzt voller an, griffiger, ganz ohne chemische Styling-Produkte. Das ist wirklich erstaunlich. Und das Beste ist, dass mein Haar mit mehr so fettig ist, ich muss nur noch zweimal in der Woche waschen.“
Für eine Olivenölseife mit 72% Olivenöl, frei von Duft- und Farbstoffen, hat sich die älteste Probandin entschieden. Die 78-jährige Dorothea G. aus Wilhelmshaven hat sich auf das Experiment eingelassen, weil sie Probleme mit der Kopfhaut hat. „In meiner Generation ist Seife mit vielen Erinnerungen an die Kindheit und Jugend verbunden“, schildert die jung gebliebene Seniorin aus Niedersachsen ihre Erfahrung. „Als mir vorgeschlagen wurde, an diesem Produkttest teilzunehmen, habe ich mich in diese Zeit zurückversetzt gefühlt und mich darauf gefreut. Denn früher habe ich Seife sehr gerne benutzt, die ist irgendwie aus der Mode gekommen. Ich habe nur noch Flüssigseifen.“
Dorothea G. geht fast jeden Morgen schwimmen und wäscht ihr Haar täglich. „Mit der Seife komme ich sehr gut zurecht und meine Kopfhautreizung ist so gut wie weg. Inzwischen wasche mein Haar höchsten drei Mal in der Woche, es ist fester geworden und lässt sich besser legen“, freut sie sich. „Haarwaschen und pflegen ist nicht mehr so aufwendig. Ich brauche nur noch das Seifenstück. Nach dem Kämmen lasse ich meine Haare antrocknen und föhne sie anschließend. Haarfestiger verwende ich nur noch sehr selten.“
Naturseife mit Duft: Auch für langes Haar geeignet
Mitgemacht hat auch Emmi S. aus Oldenburg, obwohl sie nur sehr schwer zu überzeugen war. Die 16-Jährige hat sehr langes, dickes Haar, das sie täglich wäscht. In ihrem Badezimmer türmen sich Shampoos; Conditioner und Duschgels in Plastikflaschen. Sie will auf keinen Fall auf Duft in Haaren verzichten und hat eine Naturseife mit Melisse getestet. „Nach der ersten Wäsche hatte ich ein Knäuel mit verwuschelten Haaren auf dem Kopf. Ich habe lange gebraucht, um das wieder rauszubekommen und wollte den Versuch sofort abbrechen“, so Emmi. Allerdings hat sie erst nach der missglückten Prozedur die mitgelieferte Anleitung zum Haarewaschen durchgelesen und ein paar Tipps aus dem Internet beherzigt. „Ich hatte meine Haare nicht nass genug gemacht und die Seife kreuz und quer fest über das Haar gezogen. Das konnte gar nicht funktionieren.“
Inzwischen hat Emmi den Bogen raus: Haare tropfnass machen, Seife in den Händen aufschäumen und den Schaum auf die Kopfhaut und in die Haare massieren. Sie freut sich über den Neuzugang in ihrem Badezimmer, aus dem die Plastikflaschen nach und nach verschwinden, denn auch die anderen Mitglieder der Familie sind inzwischen überzeugt. „Beim zweiten Waschen habe ich meine Haare richtig nass gemacht und darauf geachtet, die Haarseife gründlich und systematisch einzuarbeiten. Ich wollte es nicht glauben, aber mein Haar riecht gut nach Melisse und es trocknet sehr schnell. Inzwischen brauche ich mein Haar nicht mehr so oft zu waschen und kann morgens länger liegen bleiben.“
Haarseifen für Männer? Ein Stück für alles
Die größte Überraschung liefern die beiden männlichen Testpersonen, die ohne Zögern teilnehmen. Einer von ihnen testet eine zertifizierte Pflanzenölseife mit Zitrusduft aus ätherischem Ölen. Der andere die klassische Schwarze Seife, die in einer Kooperative in Afrika hergestellt wird. Für sie gestaltet sich die Umstellung sehr viel einfacher, weil sie kurzes Haar haben. Beide Männer brauchen nur wenige Tage, um sich an das neue Waschgefühl zu gewöhnen. Sie setzen die Seifen – ohne Absprache – nicht nur zum Haarwaschen, sondern auch zum Rasieren und zur Körperpflege ein. „Eigentlich gibt es nichts Besseres und Praktischeres als eine gute Naturseife“, so Bernd S. (68) aus Freiburg. „Mein lichtes Haar ist jetzt fester und sieht fülliger aus. Meine Haut fühlt sich gut an, nicht mehr so trocken. Praktisch sind die Seifenstücke außerdem, denn sie sind klein und können in der Sporttasche nicht auslaufen.“
Phillip E. (26) studiert in Berlin und kann sich zu Beginn der Testphase nicht vorstellen, jemals mehr als zwei Euro für eine Seife zu bezahlen. „Rund fünf Euro für eine Seife kam bisher nicht infrage, passte nicht in mein Budget“, macht Phillip deutlich. „Inzwischen benutze ich die schwarze Seife seit zehn Wochen und es ist immer noch was davon da. In dieser Zeit hätte ich schon einiges an Shampoo-Flaschen und Duschbädern gebraucht. So gesehen ist die Naturseife ein Schnäppchen! Plastikfrei!“
Haben Sie auch schon mal Haarseife ausprobiert? Wie sind Ihre Erfahrungen damit? Haben Sie noch einen Tipp für alle, die auf feste Seife umsteigen wollen?
Mein Tipp ist: Einfach normale Pflanzenölseife vegan bio aus der Drogerie für das Haarewaschen nehmen weil Haarseife so extrem viel kostet. Klappt super. Keine Kopfhautprobleme mehr! Und das bio Naturshampoo in den Flaschen hält nicht so lange, ist viel teurer, Plastikflasche vorhanden und die Flaschen sind zu schwer zum drücken, zu hartes Plastik für die Hand. Falls es mit der ersten Seife nicht klappt-andere nehmen. Hab Lavendel und klappt überraschenderweise super-endlich. Hatte mal aufgegeben und wieder auf aggressive kostengünstige Shampoos zurückgegriffen. Bis die Kopfhaut wieder komplett chaotisch wahr. Es gibt kein Shampoo ohne Gift das man sich leisten kann… Wieso ein Vermögen zahlen für ungiftiges Shampoo? Ohne mich! Jetzt jedes 2. Mal statt Shampoo die Seife bis das Shampoo leer ist, dann nur noch bio Naturseife! Und saure Rinse aber mit warmem Wasser und danach nochmal ausspülen das Haar weil vom Essig hat die Kopfhaut auch extrem gejuckt bei einem früheren Versuch der deshalb abgebrochen wurde.