Saisonkalender: Obst und Gemüse saisonal einkaufen

Auf einem Markt wird an bunten Ständen Obst und Gemüse nach dem Saisonkalender angeboten, Menschen gehen auf diesem Markt einkaufen.

Erdbeeren und Tomaten im Winter? Dank globaler Lieferketten sind die meisten Menschen es gewohnt, im Supermarkt nahezu alle Lebensmittel das ganze Jahr über kaufen zu können. Obst und Gemüse aus der Region zu beziehen und den eigenen Speiseplan der Jahreszeit anzupassen war für unsere Großeltern noch selbstverständlich. Heute ist es für viele nicht mehr denkbar. Doch ein Blick auf die Herkunftsländer der bunten Obst- und Gemüsevielfalt bringt ins Grübeln: Weintrauben aus Indien, muss das wirklich sein? Ein Saisonkalender hilft Ihnen, den Überblick über die Erntezeitpunkte von Obst und Gemüse zu behalten.

In unserer Reihe zum Saisonkalender finden Sie zu jedem Monat eine Übersicht zu saisonalem Obst und Gemüse. Dazu gibt es Wissenswertes und leckere Rezepte. Wir wünschen Ihnen viel Spaß, die saisonale Obst- und Gemüsevielfalt neu zu entdecken!

„Saisonal“ – was bedeutet das eigentlich?

Saisonales Obst und Gemüse zeichnet sich dadurch aus, dass es im Freiland angebaut und zu natürlichen Erntezeitpunkten erhältlich ist. Es ist also kein zusätzlicher Energieaufwand nötig, um das Obst und Gemüse reifen zu lassen. Ganz anders sieht das bei importierter Ware außerhalb der Saison aus. Diese stammt oft aus sehr trockenen Regionen, wie beispielsweise Andalusien in Spanien. In riesigen Treibhäusern wird dort wasserreiches Obst und Gemüse gezüchtet – mit der Konsequenz, dass der Grundwasserpegel immer weiter sinkt.

Auf einem Gemüseacker wächst Kohlrabi und andere Kohlsorten.
Je nach Saison ist die Ernte auf heimischen Feldern mehr oder weniger abwechslungsreich.© CC0 / Maria Orlova

Saisonkalender: regional und saisonal einkaufen

Wer „saisonal“ sagt, sollte auch „regional“ sagen: Wie der Spargel hierzulande hat beispielsweise auch die Mango in Brasilien „ihre“ Saison. Natürlich können Sie beim Kauf von exotischem Obst und Gemüse ebenfalls auf Saisonalität achten. Man nimmt dabei aber trotzdem lange und energieintensive Transportwege in Kauf. Wer sich selbst und der Welt etwas Gutes tun will, für den sollten „regional“ und „saisonal“ stets Hand in Hand gehen. Der Saisonkalender berücksichtigt dies und zeigt jeden Monat auf einen Blick die Vielfalt an regionalen Lebensmitteln.

Einkaufen nach dem Saisonkalender: fünf gute Gründe

  • Frisch und gut für die Gesundheit: Kaufen Sie Obst und Gemüse, wenn es hierzulande Saison hat, stammt es oft aus der eigenen Region. Und weil der Weg vom Acker zum Supermarkt kurz ist, können die Früchte auf dem Feld ausreifen und ihren vollen Vitamingehalt entwickeln. Hier kann Importware meistens nicht mithalten, da das Obst und Gemüse vor der optimalen Reife geerntet wird und während des Transports nachreift.
  • Umweltschutz: lange Flugstrecken, beheizte Treibhäuser in Dürreregionen, gerodeter Regenwald … Wer saisonal kauft, erspart all dies unserer Umwelt und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
  • Günstig: Wer sich bei seinem Einkauf am Saisonkalender orientiert, spart Geld. Denn bei saisonaler Ware ist das Angebot innerhalb eines bestimmten Zeitraums riesig. Das führt zu niedrigen Preisen. So sind die regionalen Lebensmittel meistens billiger als die Importware.
  • Heimische Landwirtschaft: Durch die bewusste Entscheidung für saisonales Obst und Gemüse aus der Region unterstützen Sie die heimische Landwirtschaft. Das kommt oft kleineren Höfen zugute.
  • Wertschätzung: Was nicht täglich auf unseren Tellern landet, sondern nur zu einer bestimmten Jahreszeit, wird wertvoller und schmeckt umso besser.
Eine Frau mit einem Einkaufskorb am Arm kauft auf dem Markt Gemüse nach dem Saisonkalender ein.
Wer auf dem Markt saisonal verfügbare Ware kauft, unterstützt die regionale Landwirtschaft.© CC0 / Alesia Kozik

Lagerware: heimisches Obst und Gemüse außerhalb der Saison

Manche regionalen Lebensmittel begegnen einem auch zu eher unüblichen Zeiten. So lassen sich beispielsweise das ganze Jahr über heimische Kartoffeln oder Äpfel kaufen. Doch wie sieht es hierbei mit dem ökologischen Fußabdruck und dem Vitamingehalt aus?

Äpfel im April: Die CA-Lagertechnik macht’s möglich

Dass heimisches Obst und Gemüse so lange haltbar ist, liegt an der ausgeklügelten CA-Lagertechnik. „CA“ steht für „Controlled Atmosphere“. Hierbei wird mit niedrigen Temperaturen, einem erhöhten Kohlendioxidgehalt und reduziertem Sauerstoffgehalt der Alterung von Lebensmitteln vorgebeugt. Auf diese Weise bleiben zum Beispiel manche Apfelsorten bis zu zwölf Monate lang knackig. Diese Methode eignet sich für Obst und Gemüse mit geringem Wassergehalt.

Nachteile der CA-Lagertechnik

Zwei Haken hat die Technik aber: Zum einen büßen die Lebensmittel während der Lagerung viel ihres Vitamingehalts ein. Zum anderen benötigt die optimale Lagerung viel Energie. Vergleicht man sie jedoch mit Überseeware, schneidet die Lagerware immer noch deutlich besser ab. Das zeigt beispielsweise die Tabelle des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg zum ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln. Mehr über die CO2-Bilanz von Lebensmitteln lesen Sie im Waschbär-Magazin.

Selbst gemachtes Apfelgelee wird durch einen Trichter in ein beschriftetes Glas gefüllt.
Wenn die Saison Obst und Gemüse in Hülle und Fülle bereitstellt, kann man vieles direkt in leckeren Rezepten haltbar machen.© Waschbär

Fazit: Einkaufen nach dem Saisonkalender macht Spaß und schmeckt

Das Einkaufen nach dem Saisonkalender bietet nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern ist auch sinnvoll für die Ernährung. Zudem sorgt er für Abwechslung auf dem Teller, denn man ist gezwungen, sich mit neuen Rezeptideen auseinanderzusetzen. Ein Obstsalat eignet sich nicht als Winter-Dessert? Wie wäre es dann mit einem Apfelstrudel, der gleichzeitig von innen wärmt? Im Winter gibt es wenig Grünes? Wie wäre es mit einem deftigen Kohleintopf?

Viel Spaß beim (Wieder-)Entdecken unserer heimischen Köstlichkeiten mit dem Saisonkalender. Und gutes Gelingen in der Küche!

 

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