Saisonkalender Mai – Obst und Gemüse regional und saisonal einkaufen

Der Saisonkalender Mai wird auf der linken Seite des Bildes teilweise gezeigt, rechts betrachtet eine Frau die Gemüseauswahl in ihrem Korb.

Je weiter der Frühling voranschreitet, desto größer wird das Angebot an saisonalem Gemüse. Der Mai hält einiges für uns bereit: Gesunde Kreuzblütler wie Rucola, Radieschen und Brokkoli versorgen uns mit wichtigen Nährstoffen, sodass wir voller Energie in den Frühling starten können. Wer mit offenen Augen und einer feinen Nase durch den Wald spaziert, entdeckt zudem manche wilde Delikatesse. Der Saisonkalender Mai zeigt, welche heimischen Obst- und Gemüsesorten in diesem Monat Saison haben und welche Lagerware im Handel erhältlich ist. Und damit Sie wissen, was Sie aus dem saisonalen Obst und Gemüse Leckeres machen können, haben wir passende Rezepte für Sie herausgesucht.

Saisonkalender Mai – ein Überblick

Eine Ernährung mit regionalem und saisonalem Obst und Gemüse bietet viele Vorteile. Minimale Transportwege sorgen dafür, dass Obst und Gemüse dann geerntet werden, wenn sie auch wirklich reif sind. Somit enthalten sie mehr Vitamine und schmecken gleichzeitig besser. Zudem werden beim Transport deutlich weniger Emissionen ausgestoßen. Ein Saisonkalender hilft Ihnen den Überblick zu behalten, welches Obst und Gemüse gerade auf heimischem Boden wächst.

Der Mai stellt zahlreiche leckere Obst- und Gemüsesorten bereit. Einen Überblick bekommen Sie in der folgenden Grafik.

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Die Grafik zeigt viele Gemüsesorten, die im Mai saisonal erhältlich sind.
Der Saisonkalender im Mai bietet viele Salate, aber auch leckeren Spargel und regionalen Rhabarber.© Waschbär

Saisonkalender Mai: saisonales Obst und Gemüse aus Freilandanbau

Der Wonnemonat Mai hält eine üppige Auswahl an saisonalem Gemüse bereit. Wer gern in der Natur unterwegs ist, kann auch dort die ein oder andere kulinarische Entdeckung machen. 

Scharfer Rettich: schmeckt nicht nur zu Brezeln und Bier

Rettich hat in Bayern eine lange Tradition. Als „Radi“ reicht man ihn dort zu Brezeln, Obazda und Weißbier. Außerhalb Bayerns begegnet er uns häufig als scharfer Bestandteil von gemischten Salaten im Restaurant. Kein Wunder, denn Rettichsalat ist sehr einfach in der Zubereitung: Dem gehobelten Rettich einfach Sahne, Zucker, Pfeffer und Salz untermischen – fertig ist der klassische Rettichsalat! International steht Rettich ebenfalls hoch im Kurs: In Korea beispielsweise ist er als fermentierte Speise sehr beliebt – als sogenanntes Kimchi. Übrigens: Auch wenn es nahezuliegen scheint, Rettich ist nicht mit Meerrettich verwandt – wohl aber mit dem Radieschen.

Pikante Salate frisch vom Feld

Im Mai kommen Salatfans voll auf ihre Kosten. Denn jetzt haben Rucola, Kopfsalat, Eisbergsalat, Radicchio, Endivien- und Romana-Salat Saison. Während Romana-, Eisberg- und Kopfsalat überwiegend aus Wasser bestehen und vergleichsweise wenige Nährstoffe enthalten, gelten andere Sorten als besonders gesund. Zu den nährstoffreichsten zählen Rucola, Radicchio und Endivie. 

Frischer Kopfsalat wird vorsichtig aus dem Gemüsebeet ausgehoben.
Salate lassen sich prima selbst anbauen und frisch ernten.© Waschbär

Rucola

Rucola bringt man vor allem mit der italienischen Küche in Verbindung. Dabei hat die Pflanze auch hierzulande eine lange Geschichte und wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze genutzt. Ihr deutscher Name lautet „Rauke“. Rucola zählt zu den Kreuzblütlern, die vor allem für ihren hohen Gehalt an Senfölen bekannt sind. Diese Bitterstoffe gelten als immunstärkend, durchblutungsfördernd und entzündungshemmend, auch ihre möglicherweise krebsvorbeugende Wirkung wird untersucht. Tipps für den Anbau im heimischen Garten sowie ein leckeres Rezept für Rucola-Pesto finden Sie im Pflanzenporträt Rucola

Der Saisonkalender Mai: mit Radicchio und Endivie

Radicchio und Endivie zählen beide zu den sogenannten Zichoriengewächsen. Aufgrund ihres bitteren Geschmacks sind sie nicht jedermanns Sache. Dabei sind es unter anderem diese Bitterstoffe, die die Salate so gesund machen. Sie sind appetitanregend, regulieren die Darmtätigkeit und sorgen dafür, dass fetthaltiges Essen sich leichter verdauen lässt. Um den bitteren Geschmack etwas abzumildern, kann man die Blätter kurz in lauwarmes Wasser legen oder den Strunk entfernen. Dann geht allerdings ein großer Teil der Bitterstoffe verloren. Empfehlenswerter ist es, die Salate mit milderen Sorten zu kombinieren und ein süßliches Dressing zu verwenden.

Von Kopf bis Fuß ein Genuss: würzige Radieschen

Die kleinen pinkfarbenen Kugeln gehören wie Rucola zu den Kreuzblütlern und bringen daher einige gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich. Insbesondere das darin enthaltene Senföl Sulforaphan wird intensiv erforscht, weil man sich von ihm eine krebshemmende Wirkung erhofft. Aber nicht nur die Radieschen-Knollen finden Verwendung in der Küche. Aus dem Grün lässt sich im Handumdrehen ein würziges Radieschen-Pesto zaubern. 

Eine alte Sorte wiederentdeckt: Mairübchen

Fast in Vergessenheit geraten, hat das Mairübchen, auch „Navette“ genannt, wieder seinen Weg auf die heimischen Teller gefunden. Die weißen Rüben zählen ebenfalls zu den Kreuzblütlern. Sie haben einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern und schmecken sowohl süßlich als auch etwas nach Rettich. Sie sind roh ebenso wie gedünstet ein gesunder Genuss. Besonders lecker schmecken sie in einem würzigen Rohkostsalat mit Radieschen, Kohlrabi, Apfel und Haselnüssen.

Auch im Saisonkalender Mai: Brokkoli

Mit dem Brokkoli beehrt uns im Mai ein weiterer Kreuzblütler. Was viele nicht wissen: Das grüne Gemüse ist auch roh essbar. Die Röschen sind ein ideales Fingerfood und können mit Dips gereicht werden. Und als Topping auf Salaten macht Brokkoli roh gleichermaßen eine gute Figur. Wer zu Blähungen neigt, sollte sich allerdings vorsichtig an den rohen Verzehr heranwagen. Wie viele andere Gemüsesorten auch darf man Brokkoli komplett verzehren. Das bedeutet: Strunk und Blätter gehören in den Kochtopf und nicht in den Biomüll.

Brokkoli wird auf einem Holzbrett mit einem Messer zerkleinert.
Meist werden nur die Brokkoli-Röschen verwertet, dabei schmecken auch Strunk und Blätter wunderbar.© CC0 / cottonbro

Da steckt ganz viel Frühling drin: Frühlingszwiebeln

Das zarte Gewächs mit dem schönen weiß-grünen Farbverlauf gibt’s ab dem Mai direkt vom Feld. Frühlingszwiebeln, auch Lauchzwiebeln genannt, peppen mit ihrem leicht scharfen Aroma Quark und Salate auf und sind zudem eine hübsche Deko auf Hauptgerichten. Aber die zarten Zwiebelchen sehen nicht nur hübsch aus. In ihnen steckt unter anderem Allicin. Dieser sekundäre Pflanzenstoff wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Außerdem praktisch: Im Wasserglas wachsen die Frühlingszwiebeln wieder nach – mehr zu nachwachsendem Gemüse lesen Sie im Waschbär-Magazin.

Vielseitiger als gedacht: Mangold 

Lange war Mangold fast in Vergessenheit geraten. Doch in den letzten Jahren feiert er ein kleines kulinarisches Comeback. In den meisten Küchen wird er analog zu Spinat zubereitet – also gedünstet oder blanchiert. Aber in dem farbenfrohen Gemüse, bei dem es sich eigentlich um eine Rübe handelt, steckt noch viel mehr. Eine kreative und trotzdem einfache Zubereitungsform ist zum Beispiel Mangold-Pesto. Aber auch in Quiche oder Gemüselasagne ist Mangold ein wahrer Genuss.

Der Saisonkalender Mai bietet frischen Mangold, der hier auf einem Tablett getragen wird.
Ab Mai bis Ende September ist Zeit für Mangold.© CC0 / Maria Verkhoturtseva

Dieses Kohlgemüse bringt der Mai: Blumenkohl und Kohlrabi

Auch im Frühling müssen Kohlliebhaber und -liebhaberinnen nicht auf ihr Lieblingsgemüse verzichten. Der Saisonkalender Mai beschert uns mit Blumenkohl und Kohlrabi zwei Frühlingsvertreter des Gemüsekohls. Gerade beim Blumenkohl ist es wichtig, auf Frische zu achten. Fleckige braune Stellen am Kopf deuten auf eine falsche Lagerung des Blumenkohls hin. Sind hingegen kleine schwarze Punkte auf dem weißen Kopf erkennbar, handelt es sich um Pilzbefall. In diesem Fall sollten Sie den kompletten Kohl entsorgen.

So lange ist Blumenkohl haltbar:

  • im Gemüsefach: bis zu fünf Tage
  • in Frischhaltebeuteln mit Luftlöchern: bis zu zehn Tage
  • im Tiefkühlfach: bis zu zwölf Monate
  • gekocht: circa drei Tage
  • eingelegt: etwa einen Monat

Auch bei seinem Verwandten, dem Kohlrabi, gilt es beim Kauf einiges zu beachten. So empfiehlt es sich, zu kleineren Knollen zu greifen, da diese eine zartere Konsistenz haben und milder im Geschmack sind. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Schale intakt ist und keine Risse aufweist. Sonst kann die Knolle holzige Stellen haben. Wenn man all dies beachtet, kann man mit Kohlrabi vielseitige Gerichte zaubern. Denn das Kohlgemüse ist mehr als eine bloße Beilage. Wie wäre es zum Beispiel mal mit gefülltem Kohlrabi statt Paprika? Oder einem panierten Kohlrabi-Schnitzel? 

Zum Selbersammeln: Waldmeister und Holunderblüten

Bei Spaziergängen im Mai lohnt es sich, einen Jutebeutel parat zu haben. Denn neben dem Bärlauch verbreitet nun der Waldmeister sein unverwechselbares süßliches Aroma. Auch wenn der Bärlauch mittlerweile schon blüht, lässt er sich immer noch bedenkenlos verzehren. Die Knospen selbst sind ebenfalls essbar, beispielsweise in Essig eingelegt als „Bärlauchkapern“. Dies gilt hingegen nicht für den Waldmeister: Finger weg während der Blütezeit! Grund dafür ist der leicht giftige Aromastoff Cumarin, der während der Blütezeit hoch dosiert im Waldmeister steckt. Vor oder nach der Blüte kann Waldmeister aber bedenkenlos verwendet werden – zum Beispiel als Zutat in einer spritzigen Maibowle. Vor der Verwendung den Waldmeister einige Tage trocknen oder einfrieren, damit er sein volles Aroma entfaltet.

Im Saisonkalender Mai kommt der Waldmeister vor, der hier schon weiß blüht.
Waldmeister blüht in einem hübschen Weiß – dann heißt es allerdings: Finger weg!© CC0 / analogicus

Oder wie wäre es mit einer erfrischenden Limo aus selbst gemachtem Holunderblütensirup? Die weißen Blüten des Holunderstrauchs kündigen sich mit ihrem blumigen Duft schon von Weitem an. Die Dolden lassen sich kinderleicht ernten und können zu Hause in wenigen Schritten zu köstlichem Sirup verarbeiten werden. Ein einfaches Rezept für Holunderblüten-Sirup finden Sie im Waschbär-Magazin.

Auch im Mai noch verfügbar: Rhabarber, Spinat und Spargel 

Auch im Mai dürfen wir uns weiterhin an Rhabarber, Spinat und Spargel erfreuen und uns kreativ in der Küche austoben. Spargel wird traditionell bis zum 24. Juni gestochen. Rhabarber und Spinat bleiben uns noch etwas länger erhalten. Rhabarber hat bis Juli, Spinat sogar bis Oktober Saison.

Das hat der Saisonkalender Mai auf Lager: Äpfel, Möhren und Co.

Im Mai gibt’s die letzte Chance auf Lageräpfel aus heimischem Anbau. Findet man im Juni und Juli noch regionale Äpfel im Handel, so haben diese schon etliche Monate im Hightech-Lager hinter sich. Da diese Lagerung sehr energieintensiv ist, sollte man besser zweimal überlegen, bevor man zugreift. Mitunter kann es sogar weniger klimaschädlich sein, Überseeäpfel zu kaufen. Weiterhin dürfen wir uns aber mit gutem Gewissen zum Beispiel über knackige Möhrchen und Kartoffeln freuen. Und auch der an Bitterstoffen reiche Chicorée findet nach wie vor seinen Platz auf dem saisonalen Speiseplan.

Drei eingelagerte Kartoffeln werden aus einem abgedeckten Topf entnommen.
Kartoffeln lassen sich prima lagern und können auch im Mai regional eingekauft werden.© Waschbär

Und was ist mit Erdbeeren?

Die ersten heimischen Exemplare der heiß ersehnten Frucht finden sich bereits im Mai im Handel. Allerdings stammen diese frühen Erdbeeren nicht aus dem Freilandanbau, sondern aus dem sogenannten „geschützten Anbau“. Das bedeutet, die Erdbeeren reifen nicht direkt unter der Sonne, sondern unter Glas, Folie oder Vlies. Sie haben jetzt noch wenig Aroma und Süße und sind zudem noch recht teuer. Aber keine Sorge: Die Freilandsaison beginnt schon im kommenden Monat!

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