Wasser sparen im Alltag – Tipps für Haushalt, Garten und mehr

Ein Spülbebecken ist mit Wasser gefüllt, ein Spülschwamm wird mit festem Spülmittel eingerieben.

Rund zwei Drittel unserer Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Zusammengerechnet gibt es rund um den Globus etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser – doch weniger als drei Prozent davon sind Süßwasser. Statt jedoch verantwortungsvoll mit diesem kostbaren Gut umzugehen, verschwenden wir es und verschmutzen es mit Chemie, Plastik, Pestiziden, Nitrat, Schwermetallen und Arzneimittelrückständen. „Es liegt an uns allen, dieses kostbare Element zu schützen, um unser Überleben zu sichern“, heißt es auf der Earth-Day-Webseite. Die gute Nachricht: Wir alle können etwas tun, um im Alltag Wasser zu sparen.

Wasser sparen im Haushalt

In Deutschland und Österreich verbraucht jede Person pro Tag im Schnitt 130 Liter, in der Schweiz sogar 287 Liter Trinkwasser. Um diese Zahl zu reduzieren, lohnt es sich, Gewohnheiten zu hinterfragen. Außerdem gibt es praktische Helferlein, die beim Wassersparen im Haushalt unterstützen können.

Wasser sparen bei der Körperpflege

Duschen, Baden, Haarewaschen: Rund ein Drittel des Wassers, das in Deutschland täglich verwendet wird, entfällt auf die Körperpflege. Und obwohl es aus dermatologischer Sicht völlig ausreichend wäre, zweimal pro Woche zu duschen, sieht die Realität oft anders aus. Doch Duschen ist in der Regel immerhin sparsamer als Baden, denn eine Badewanne umfasst im Schnitt 150 Liter Wasser. Der BUND Baden-Württemberg geht davon aus, dass sich durch Duschen der Wasserverbrauch um etwa 60 Prozent senken lässt. Wichtig ist auch die Auswahl der verwendeten Reinigungsprodukte: In unserem Onlineshop finden Sie Naturkosmetik, die nicht nur sanft zu Haut und Haar ist, sondern auch unsere Gewässer schont.

Praktische Helferlein: Im Gegensatz zu einem Standard-Duschkopf verbraucht man mit einem Sparduschkopf nur sechs bis sieben Liter pro Minute.

Sparsam Geschirr spülen

Fürs Geschirrspülen verbrauchen die Deutschen rund sechs Prozent des Trinkwassers. Ein Geschirrspüler ist hierfür in der Regel die effektivste Methode: Laut einer Studie der Universität Bonn braucht Spülen mit der Maschine nur halb so viel Wasser wie Handspülen. Wer bereits eine Spülmaschine nutzt, sollte beachten: Händisches Vorspülen ist in der Regel unnötig und man sollte die Maschine nur dann einschalten, wenn sie auch wirklich voll ist. Verwenden Sie möglichst umweltfreundliches Spülmittel und wählen Sie das Eco-Programm – das spart im Vergleich zum Standard-Programm rund zwei Liter pro Spülgang. Ein weiterer Tipp: Stellen Sie immer einen Behälter in Ihr Spülbecken, in dem Sie überschüssiges Wasser sammeln können.

Weitere Tipps rund ums nachhaltige Spülen:

Praktische Helferlein: Sogenannte Luftsprudler vermischen in den Armaturen den Wasserstrahl mit Luft. Dadurch verringert sich der Wasserverbrauch um rund ein Drittel.

Wasser sparen beim Kochen

In Kochrezepten heißt es oft, Obst, Gemüse und Salate müssten unter fließendem Wasser gewaschen werden. Weichen Sie diese Lebensmittel stattdessen in einer mit Wasser gefüllten Schüssel ein und reiben Sie sie danach zum Beispiel mit einer Gemüsebürste ab. Mit dem in der Schüssel verbleibenden Wasser können Sie anschließend noch Ihre Pflanzen gießen.

Um Verdunstung zu vermeiden, sollten Sie beim Kochen möglichst einen Deckel verwenden. Überschüssiges Nudel- oder Gemüsewasser muss außerdem nicht weggegossen werden, sondern lässt sich für Suppen oder Saucen wiederverwenden.

Wasser sparen beim Waschen

Rund zwölf Prozent des Wassers verbrauchen die Deutschen fürs Wäschewaschen. Ähnlich wie beim Geschirrspülen gilt auch hierbei: Eco-Modus verwenden und die Waschmaschine nur dann anschalten, wenn sie voll ist. Verzichten Sie auf umweltbelastende Weichspüler und Hygienespüler, dosieren Sie Waschmittel nicht pauschal, sondern je nach Verschmutzungsgrad, und nutzen Sie möglichst nur solche Waschmittel, die unsere Gewässer wenig belasten.

Praktische Helferlein: Waschen Sie Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern in speziellen Wäschebeuteln wie dem Guppyfriend. Diese Beutel halten Mikroplastik zurück, das sich durch Abrieb in der Waschmaschine löst. Auf diese Weise gelangt es nicht über das Abwasser in den Wasserkreislauf.

Der Waschbeutel Guppyfriend wird mit Kleidung befüllt.
Der Guppyfriend verhindert, dass Mikroplastik ins Wasser gelangt.© Waschbär

Tipps fürs Wassersparen auf der Toilette

Erschreckenderweise ver(sch)wenden die Deutschen fast ein Drittel ihres Wassers beim Spülen der Toilette. Alte Spülkästen verbrauchen pro Spülgang bis zu 15 Liter Wasser. Hier ist es empfehlenswert, in einen sparsameren Spülkasten zu investieren. Damit lässt sich der Wasserverbrauch auf durchschnittlich neun Liter senken. Um das Wasservolumen im Spülkasten zu verringern, können Sie auch eine mit Wasser oder Sand gefüllte Flasche hineinlegen. Hat die Toilette eine Spartaste, lässt sich der Verbrauch für kleine Geschäfte nochmals auf drei bis vier Liter reduzieren. Bei Modellen ohne Stopptaste kann man den Spülvorgang üblicherweise verkürzen, indem man die Spültaste in entgegengesetzter Richtung drückt.

Praktische Helferlein: Im Sanitärfachhandel gibt es Stoppvorrichtungen, mit deren Hilfe nur so lange Wasser fließt, wie Sie die Spültaste gedrückt halten.

Wasser sparen im Garten

Besonders in den heißen und niederschlagsarmen Sommermonaten müssen wir unsere Gärten oft bewässern, damit Obst, Gemüse und Blumen nicht vertrocknen. In dieser Zeit liegt der wöchentliche Wasserverbrauch bei durchschnittlich 20 Litern je Quadratmeter.

Ein Salat wird über eine Tröpfenbewässerungsanlage mit Wasser sparsam versorgt.
Gemüse braucht eine regelmäßige Wasserversorgung.© Waschbär

Regenwasser sammeln und nutzen

Regenwasser fällt sauber und kostenlos vom Himmel. Landet es auf einer versiegelten Fläche wie einer Straße oder einem Dach, fließt es oft ungenutzt in die Kanalisation. Sammeln Sie daher möglichst viel Regenwasser in Zisterne, Tank oder Regentonne beziehungsweise Regenfass, um es für die Bewässerung Ihrer Grünflächen zu nutzen.

Wasser sparen beim Gießen

In unserem Magazin-Beitrag zum richtigen Gießen Ihres Gartens im Sommer haben wir viele nützliche Gießtipps für Sie zusammengestellt. Das Wichtigste in Kürze:

  • Achten Sie beim Gießen auf den individuellen Wasserbedarf Ihrer Pflanzen.
  • Gießen Sie Topfpflanzen regelmäßig, aber mäßig.
  • Gießen Sie Ihre Pflanzen nicht zu häufig, aber dennoch ausreichend. Auf diese Weise können sie ein robustes Wurzelsystem aufbauen, mit dem sie auch in tiefere Schichten vordringen können.
  • Gießen Sie möglichst am frühen Morgen, um Verdunstung zu reduzieren.

Weitere Tipps: Verdunstung reduzieren mit Hacken und Mulchen

Praktische Helferlein: Ob Tröpfchenbewässerung, Bewässerungskugel oder Bewässerungsspikes: Für jeden Geldbeutel gibt es Hilfsmittel, um im Garten Wasser einzusparen. Inspirationen für die Pflanzen- und Gartenbewässerung finden Sie in unserem Onlineshop. In unserem Magazinbeitrag erhalten Sie außerdem eine Anleitung für eine DIY-Gartenbewässerung aus Tontöpfen.

Um die Verdunstung des Wassers auf Ihren Grünflächen auf ein Minimum zu reduzieren, gibt es zwei Methoden.

  1. Durch regelmäßiges Hacken der Erde werden hauchdünne, senkrechte Kanäle, die sogenannten Kapillaren, zerstört, über die Bodenwasser ansonsten an die Oberfläche gelangt und verdunsten.
  2. Mulchen Sie Ihren Boden mit Grasschnitt oder anderen organischen Materialien, um Verdunstung zu reduzieren.

Humus aufbauen

Je höher der Humusgehalt in Ihrem Boden, desto mehr Wasser können Sie bei der Bewässerung sparen. Denn mit seiner porösen Struktur kann Humus das bis zu 20-Fache seines Eigengewichtes an Wasser wie ein Schwamm aufsaugen. Um den Humusgehalt im Boden zu erhöhen, können Sie ihn mit Kompost, Gründünger oder Mist anreichern.

Nicht vergessen: Wasserfußabdruck durch Konsum

Neben dem direkten Wasserverbrauch in Haushalt und Garten wird für die Herstellung von Konsumgütern wie Lebensmitteln, Kleidung oder elektronischen Geräten ebenfalls sehr viel Wasser verbraucht. Dieses Wasser bezeichnet man auch als virtuelles Wasser. In unserem Magazinbeitrag erklären wir genauer, was es damit auf sich hat, für welche Produkte besonders viel virtuelles Wasser gebraucht wird und wie Sie Ihren Wasserfußabdruck verringern können.

 

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