Wespen vertreiben: Endlich Ruhe mit diesen Tipps und Hausmitteln

Eine Wespe sitzt auf einem Stück Zitronenkuchen.

Wenn der Sommer um die Ecke lugt und die Sonne ihre warmen Strahlen ausschüttet, gibt es kaum etwas Schöneres, als draußen zu essen und die herrlichen Temperaturen in vollen Zügen zu genießen. Doch leider schleichen sich zu dieser Zeit oft unerwünschte Tischgäste dazu, die das Essen auf dem Balkon oder im Garten für manchen regelrecht zur Tortur machen: Wespen. Sind sie einmal da, bekommt man sie auch gar nicht so einfach wieder weg – schon gar nicht mit wilden Gesten oder Pusten. Wie man mit einfachen Hausmitteln Wespen vertreiben kann, stellen wir daher in diesem Beitrag vor. Außerdem haben wir Tipps für den allgemeinen Umgang mit den summenden Insekten und für den Fall, dass es doch einmal zu einem Stich kommt, für Sie zusammengestellt.

Wespen vertreiben statt Wespen zu töten

Wespen sind bei einer Sommergrillerei oder einem Gartenfest meist ungebetene und vor allem lästige Gäste. Die Reaktionen auf den unwillkommenen Besuch sehen daher meistens wie folgt aus: wildes Herumschlagen, Pusten oder im schlimmsten Fall sogar das Töten der Tiere. Dabei stehen Wespen unter Artenschutz und dürfen nicht erschlagen oder anders gewaltvoll beseitigt werden. Denn: Wespen sind Nützlinge!

Sie gehören wie auch die Bienen zu den sogenannten Hautflüglern und sind demnach ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Auf dem Speiseplan der gelb-schwarzen Insekten stehen Pflanzensäfte und Obst. Um an diese zu gelangen, halten sie sich in Blüten auf und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Doch Wespen sind nicht bloß vegetarisch unterwegs, sondern fressen andere Insekten wie Fliegen, Mücken, Blattläuse oder kleine Raupen. So tragen sie maßgeblich zur Schädlingsbekämpfung bei.

Wieso sich Wespen in Garten und Co. an den gedeckten Tisch gesellen

Als Allererstes gilt es zu sagen, dass nicht alle Wespenarten lästig sind. Von den vielen in Deutschland vorhandenen sind lediglich zwei Arten für den schlechten Ruf der Insekten verantwortlich: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Während des Sommers sind Wespen – dank der Brutzeit – besonders intensiv auf Nahrungssuche. Die beiden genannten Gattungen machen sich dann folglich gern an energiereichen Süßspeisen, Getränken sowie proteinhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch oder Wurst zu schaffen.

Gut zu wissen: Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Das heißt für uns, dass wir jegliche Situationen, die eine Wespe ärgern oder verängstigen könnten, vermeiden sollten.

Exkurs: Der richtige Umgang mit Wespen

Wie sollte man sich beim Umgang mit Wespen nun also am besten verhalten, um Stiche zu vermeiden?

  • Zunächst einmal gilt: Ruhe bewahren. Setzen Sie keine hektischen Bewegungen ein. Stattdessen sollten Sie die Tiere ruhig, aber bestimmt daran hindern, auf der Nahrung zu landen.
  • Gegebenenfalls können Sie versuchen, sie mit einem Stück Karton oder einer Zeitschrift sanft wegzuleiten.
  • Das Wegpusten der Tiere ist übrigens nicht zielführend, denn: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.

Wenn das richtige Verhalten gegenüber den sechsbeinigen gestreiften Tieren einstudiert ist, kann man darüber hinaus noch weitere Dinge tun, um sich die hungrigen Tischgäste vom Leib zu halten.

Hausmittel und andere traditionell angewandte Tipps

Wespen sind wie gesagt Nützlinge, daher sollte man sie so sanft wie möglich vertreiben. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe an Hausmitteln und Verhaltensweisen, mit denen sich die Insekten fernhalten lassen.

Wespen vertreiben mit ätherischen Ölen

Sie mögen den Geruch von ätherischen Ölen vielleicht lieben, Wespen hingegen fühlen sich im Duft dieser häufig unwohl. Citronella-Duft, Nelkenöl oder Teebaumöl mögen die fliegenden Gäste am wenigsten. Es gibt auch fertige Ölmischungen, die man auf einen Duftblock träufeln kann. Damit lassen sich Wespen ebenfalls fernhalten. Dieses Hausmittel kann übrigens doppelt helfen, denn: Ätherische Öle vertreiben nicht nur Wespen, sondern auch Stechmücken.

Noch ein Hausmittel: Kaffeepulver als Wespenschutz

Der Rauch von Kaffeepulver ist ein weiteres traditionelles Hausmittel, um Wespen zu verjagen. Um diese Methode anzuwenden, geben Sie einfach frisches Kaffeepulver oder auch getrockneten Kaffeesatz in einen feuerfesten Behälter, zünden es an, machen den Deckel drauf und genießen Ihr Essen wespenfrei.

Waschbär-Tipp: Ein ideales Gefäß für diese Art, Wespen zu vertreiben, ist der Wespenverdufter aus Ton. Dieses Gefäß schützt vor Wind und lässt den Rauch des angezündeten Kaffees trotzdem noch gut durch.

Der Wespendufter aus Ton steht neben Kuchen auf einem Gartentisch, um Wespen zu vertreiben.
Für einen angenehmen Duft lässt sich der Kaffeesatz mit Kräutermischungen aromatisieren.© Waschbär

Achtsam sein bei der Kleider- und Parfümwahl

Während Wespen manche Düfte eher verabscheuen, fühlen sie sich von anderen, vor allem süßen, magisch angezogen. Das gilt aber nicht nur für den leckeren Kuchen, der auf dem Tisch steht, sondern auch für das Parfüm, das Sie tragen. Für ein Essen im Freien verzichten Sie deshalb am besten auf süße Düfte (egal ob von Parfüm, Deo oder Bodylotion) am Körper. Auch lieben Wespen bunte Kleidung. Daher: lieber etwas Neutrales tragen. Helle Farben wie Weiß oder Beige sind im Sommer ohnehin angenehmer.

Wespen vertreiben: Ablenkung durch Essig

Sie können sich gewisse Lockstoffe zunutze machen, indem Sie sie genau dort platzieren, wo Sie sich eben nicht aufhalten. Wenn Sie die Wespen vom eigenen Teller weglenken wollen, stellen Sie zum Beispiel eine Schale mit Essig (den lieben Wespen) abseits auf und locken Sie sie somit weg vom Tisch und hin zu einer anderen Stelle im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.

Wespen mit einer Lebendfalle schonend weglocken

Eine weitere Möglichkeit, Wespen vom Tisch wegzulocken, sind Lebendfallen. Hier werden die Wespen durch einen Köder im Glas angezogen. Das können im Frühsommer Fleisch-, Fisch- und Wurststückchen sein. Im Spätsommer nehmen Sie besser Zuckerhaltiges wie Bonbons oder reife Früchte. Die Wespen folgen dem Duft und fliegen durch den Trichterdeckel, um an die Köstlichkeiten zu gelangen. Hier können sie sich nun vollfressen. Sie stören dabei niemanden und man kann sie später am Abend einfach wieder freilassen – ganz unversehrt und glücklich satt.

Lebensmittel und Getränke abdecken

Ein weiterer Tipp, der offensichtlich scheint, aber oft vergessen wird: Gläser mit Bier oder süßen Getränken sowie Süßspeisen immer abdecken. Das geht einfach und verhindert zum einen, dass Wespen in Gläsern ertrinken und zum anderen, dass sie sich über das hermachen, was Sie noch essen wollen. Außerdem: Reste immer gleich nach drinnen räumen und Kindern nach dem Essen den Mund abwischen, damit sich Wespen nicht versehentlich ins Gesicht verirren.

Wespennester entfernen: Ja oder Nein?

Für bereits bestehende Wespennester gilt grundlegend: Entfernen Sie sie unter keinen Umständen sofort und eigenständig. Wie schon erwähnt, stehen die Tiere unter Artenschutz. Beseitigen Sie ein Wespennest dennoch, kann das ein hohes Bußgeld (bis zu 50.000 Euro) nach sich ziehen. Besser ist, Sie melden es der Naturschutzbehörde und lassen es von Fachleuten beurteilen und gegebenenfalls entfernen.

Wespen vertreiben: Nestbau mit Attrappen und Düften vermeiden

Wollen Sie vermeiden, dass Wespen auf Ihrem Balkon oder oberhalb Ihrer Terrasse überhaupt erst ein Nest bauen, gibt es da noch ein paar Tipps. Stellen Sie zum einen sicher, dass sich passende Nistplätze gar nicht erst ergeben. Schließen Sie daher Risse in der Fassade und verbauen Sie mögliche Öffnungen an Rollladenkästen oder unter Dächern und Fenstern. Außerdem können Sie beispielsweise die Holzbalken unter dem Dach mit ätherischen Ölen behandeln. Da Wespen den Geruch dieser nicht mögen, kann sie das davon abhalten, ihr Nest dort zu bauen.

Eine ebenfalls bewährte Methode ist es, alte Wespennester hängen zu lassen oder eine Wespennest-Attrappe zu installieren. Die Wespenkönigin baut an Stellen, an denen „schon etwas ist“, im Normalfall kein neues Nest.

Die Wespenattrappe hängt unter einem Dachvorsprung.
Die Wespenattrappe hält Wespen vom Nestbau ab.© Waschbär

Tipps zum Umgang mit Wespenstichen

Sollte eine Wespe sich doch an den Tisch verirren und im schlimmsten Fall zustechen, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist. Denn ja, so ein Wespenstich kann ganz schön wehtun. Mit der richtigen Behandlung kann man die Folgen wie allzu große Schmerzen aber etwas abfedern beziehungsweise eindämmen.

  • Gehen Sie sicher, dass der Stachel nicht mehr in der Haut steckt. Sollte das doch der Fall sein, entfernen Sie ihn mit einer desinfizierten Pinzette.
  • Unmittelbar nach dem Stich kann Hitze helfen, denn sie zersetzt das Eiweiß des Giftes und macht es weniger wirksam. Hier können Sie zum Beispiel einen heißen Waschlappen oder einen erwärmten Löffel verwenden.
  • Anschließend kann es helfen, eine halbierte Zwiebel auf den Stich zu drücken. Die ätherischen Öle und die Verdunstungskälte lindern den Schmerz und die Schwellung.
  • Besteht bereits eine Schwellung, wirkt Kühlung immer schmerzlindernd. Dafür ein Kühlpad oder einige Eiswürfel in ein Küchentuch geben und auf die betroffene Stelle legen.

 

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